Unser Hof

Willkommen auf dem Gehrhof – ein kleiner geschichtlicher Abriss

 

1450 – 1919

Unweit von Seehausen in der Wische an der Biese liegt der Gehrhof. Das Herrenhaus steht seit rund 500 Jahren auf der Stelle einer alten Burg. Die Reste eines Burggrabens zeugen von alter Befestigung. Wunderschöne Eichen am Rande üppiger Wiesen zieren diesen Hof, der seit ca. 1450 – 1919 der Familie von Jagow gehörte. (Chronik v. Geschichte der Altmark von 1883)

 

1881 – 1919

Der letzte Besitzer, Mathias von Jagow, war jahrzehntelang Landrat des Kreises.

 

1919 – 1921

Besitzer des Gehrhof´s war die Erbengemeinschaft des Grafen Heinrich von Schlieffen.

 

1921

Seit 1921 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Schulte-Hiltrop, die jeweils den Deichgrafen und Kirchenpatron stellten. In der Dorfkirche von Behrend befand sich in den Füllungen des geschnitzten Kanzelkorbes jeweils ein Wappen der Familien von Jagow und Schulte-Hiltrop. Zum Zeitpunkt der Wende wurden die Wappen am Kanzelkorb mit blauer Farbe übermalt.

Auf dem Gehrhof wurde eine Saatzucht für Kartoffeln, Erbsen und Rüben betrieben, daneben eine weithin anerkannte Pferdezucht.

 

15.4.1945

Walter Schulte-Hiltrop verlor im Zuge der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse sein Leben. Lt. Erbschein wurden seine Kinder Helga und Rüdiger Schulte-Hiltrop Eigentümer des Gehrhofes, die sich beide noch im Krieg befanden.

 

5.6.1945

Nach der Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft versuchte Rüdiger Schulte-Hiltrop unter schwierigsten Umständen, den landwirtschaftlichen Betrieb wieder aufzunehmen.

 

10.1.1946

Lt. Verordnung über die Bodenreform von September 1945 war das gesamte feudal-junkerliche Land und der Großgrundbesitz über 100 ha entschädigungslos zu enteignen, was auch den Gehrhof mit einer Fläche von über 150 ha betraf.

 

10.7.1946

Der Bezirkspräsident von Magdeburg droht mit polizeilichem Einschreiten, falls Rüdiger Schulte-Hiltrop den Kreis Osterburg nicht sofort verlässt, obwohl er sich außerhalb des Gehrhofes versteckt hatte. Die Ländereien waren zwischenzeitlich an 16 sogenannte „Neubauern“ aufgeteilt worden.

 

10.9.1990

Vertrag mit der Landwirtschaftlichen Produktionsgesellschaft über eine unentgeltliche Nutzung der Wohnhäuser und des umgebenden Geländes durch Herrn Rüdiger Schulte-Hiltrop

 

13.10.1997

Die nachfolgende Generation darf einen Teil des enteigneten Eigentums von der Treuhand zurückkaufen und beginnt mit der Renovierung der Gebäude. Bis heute ist es gelungen, somit die Gebäude zu erhalten und einen Großteil der Ländereien von der Nachfolgeorganisation der Treuhand zurück zu holen.