Vollblutaraber

Zu manchen Dingen und Ereignissen im Leben kommt man wie die berühmte „Jungfrau zum Kinde“.  So geschah es, dass sich ganz heimlich und unbemerkt der „Arabitis-Virus“ bei uns einnistete, sich klammheimlich ausbreitete und vermehrte. Wenn man es dann merkt, ist schon alles zu spät…

 

Ergebnis sind inzwischen stattliche zwei Hände voll edler Vollblutaraber zum Fahren, zum Reiten, für kleine landwirtschaftliche Tätigkeiten, zum Ponyreiten und natürlich zum Freude haben.

 

Wohlüberlegt finden Sie bei uns hin und wieder auch Nachzucht, doch leben wir mit diesen uns anvertrauten, uns Menschen so faszinierenden Geschöpfen zusammen ohne sie als „Prestigeobjekt“, „Sportgerät“, „Gebärmaschine“ oder dergleichen anzusehen.

 

Ihrem sensiblen und intelligentem Wesen nach möchten sie es uns Menschen recht machen, sie lernen schnell und haben meist eine ausgeprägte „Kommunikation“. Der Vollblutaraber zeichnet sich durch seine Härte, Ausdauer und Intelligenz aus, dies dürfen wir genießen  … und gilt es zu erhalten.

 

Der Legende nach ließ Mohammed im 7. Jahrhundert n. Chr. seine durstigen Pferde nach einem schweren Gefecht an einem nahe gelegenen Fluss zum Trinken frei. Als ein erneuter Angriff drohte, rief er sie. Nur fünf Stuten gehorchten und kehrten, ohne zu trinken, zu ihm zurück: Abayyah, Saqlawiyah, Kuhaylah, Hamdaniyah und Hadbah. Sie wurden von ihm gesegnet. Zum Zeichen legte Mohammed seinen Daumen in ihren Nacken, woraufhin sich ein Haarwirbel bildete – noch heute werden diese Wirbel bei Arabern als „Daumenzeichen des Propheten“ gedeutet – und damit als Insigne besonders edler Pferde. Diese fünf Stuten gelten in der Folge als die Stammstuten der Araberzucht.

 

Es ist bekannt, dass arabische Pferde in der Wüste seit Jahrhunderten eng mit den Menschen zusammenlebten.

Zum Schutz vor Diebstahl und Witterung wurden geschätzte Kriegspferde-Stuten manchmal im Zelt ihres Besitzers gehalten, in der Nähe von Kindern und des familiären Alltags.

 

All diese Umstände ließ die Zahlen dieser robusten, genügsamen aber auch sensiblen wie menschenbezogenen und vom lebhaften Temperament gesegneten Vollblutaraber wachsen. Heute zählen sie zu den beliebtesten Freizeitpferderassen.

 

Natürlich führt diese Intelligenz auch dazu, dass schlechte Angewohnheiten genauso schnell erlernt werden… 😉

 

Viele glauben, dass es schwieriger ist,  „hoch im Blut“ stehende Pferde auszubilden. Aufgrund ihrer Selektion auf Meschenbezogenheit zeigen Vollblutaraber eine hohe Tendenz von sich aus mitdem Menschen zusammenarbeiten zu wollen – für mich die pure Lebensfreude und Berufung! Probleme wie übermäßige Nervosität, Änglstlichkeit oder sogar Bösartigkeit, dazu zählt auch der allseits bekannte Satz „…spinnige Araber….“,  sind einfach nur menschengemachte Probleme. 

 

Vollblutaraber sind vielseitig einsetzbar und treten in vielen Bereichen des Reitsports an: Pferderennen, Westernreit-Disziplinen, Dressur, Distanzreiten, Wanderreiten, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, zu Showzwecken, etc.

 

Ein weiteres Gebiet ist die Zucht, wobei nicht nur die Rasseerhaltung, sondern die Veredlung bei anderen Rassen und Kreuzungen (man denke an Arabo-Friesen, Kreuzung mit Haflingern) Einsatz findet.

Poshiva 2014 CJP Nörthen-Hardenberg

Poshiva 2014 CJP Nörthen-Hardenberg

 

Pan RE – Stuck 2014